Seit dem Jahr 2014 sind die Rüstungsausgaben der EU-Staaten um 25 Prozent gestiegen. Diese Zahl allein ist noch nicht sehr aussagekräftig. Schaut man sich den neuen Rekordwert jedoch in Zahlen an, kann einem schon schwindlig werden. 198 Mrd. Euro!
In der Summe enthalten auch die Ausgaben direkt für den Kauf von Kriegsgeräten. Über 44 Mrd. Euro wurden 2020 dafür ausgegeben. Im Jahr 2014 waren es stattdessen „nur“ 26 Mrd. Euro.
Und die Aussagen für die Rüstung sollen weiter steigen. So zumindest wenn es nach den Rüstungslobbyisten in Berlin, Brüssel sowie Washington gehen soll. Auch Deutschland will sich bis 2024 auf die beim NATO-Gipfel 2014 vereinbarte Zielmarke von mindestens 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) zubewegen. Für das laufenden Jahr 2021 wurden die Rüstungsausgaben bereits von der Bundesregierung auf 53,03 Mrd. Euro geschätzt. Im letzten Jahr waren es nur 51,39 Mrd. Euro. Dabei wären gerade in der aktuellen schwierigen Situation die Mehrausgaben für die Abfederung der Steuermindereinnahmen sowie bei den Pandemie-Ausgaben weitaus besser aufgehoben.
Weltweit langen die Rüstungsausgaben übrigens bei 1,981 Billionen Dollar (1,65 Billionen Euro). Täglich wurden damit 5,4 Mrd. Dollar pro Tag oder auch 226 Mio. Dollar pro Stunde ausgegeben.
Costa Rica, Panama und Island geben stattdessen genau 0 Euro für ihr Militär aus, weil sie überhaupt keines haben.
Die Welt friedlicher zu machen bedeutet nicht Unsummen in Rüstung zu investieren. Vielmehr brauchen wir eine aktive Friedenspolitik unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) sowie eine europäische Außen- und Sicherheitspolitik mit Russland zusammen unter dem Dach der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).