Erkan Dinar

Plattformökonomie endlich sozial regeln!

Plattformökonomie endlich sozial regeln!

Internetbasierte Geschäftsmodelle wie digitaler Einzelhandel, Fahr- oder Haushaltsdienste schießen wie Pilze aus dem Boden. In der Corona-Pandemie gewannen Essens- und Lebensmittellieferdienste enorm an Bedeutung.

Dabei sind es weiterhin Menschen, die Dienste leisten und die Waren zu den Kundinnen und Kunden bringen. Sie arbeiten unabhängig von einer Betriebsstätte. Ein sogenanntes digitales Management erteilt Anweisungen und Informationen über eine Handy-App. Jeder einzelne Arbeitsschritt wird erfasst und ausgewertet. Die Kontrolle durch ein technisches Instrument spielt den Beschäftigten vor, dass sie selbstbestimmt handeln können. Tatsächlich stehen sie unter ständiger digitaler Beobachtung.

In einigen plattformbasierten Unternehmen arbeiten sie als Selbstständige, obwohl sie vom Arbeitgeber abhängig sind. Risiken wie Krankheit und Arbeitsausfall sowie Kosten für die Arbeitsmittel werden auf die Beschäftigten verlagert. Die Arbeit ist schlecht bezahlt, körperlich anstrengend und mangelhaft ausgestattet.

Die Beschäftigten von Lieferdiensten brauchen Arbeitnehmerstatus mit voller sozialer Absicherung, Betriebsräten und Tarifverträgen bekommen. Ausrüstung wie Fahrräder, Kälte- und Regenschutz muss den Anforderungen entsprechen und vom Arbeitgeber gestellt werden. Ein digitales Zugangsrecht auf die Plattformen muss gesetzlich festgeschrieben werden um gewerkschaftliche Arbeit zu ermöglichen.

Quelle: ver.di

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