Erkan Dinar

Mehr Wirtschaftsdemokratie wagen!

Mehr Wirtschaftsdemokratie wagen!

Allein in den vergangenen Wochen kündigten deutsche Konzerne den Abbau von 42.000 Stellen an, davon mindestens 18.500 in Deutschland. Die Commerzbank will die Hälfte ihrer Filialen schließen, was 10.000 Arbeitsplätze vernichten dürfte. Bei Siemens Energy müssen 7800 Beschäftigte gehen, beim Autozulieferer Schaeffler sind es 4400. VW-Tochter MAN einigte sich kürzlich mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 3500 Stellen, die Parfümerie-Kette Douglas streicht 2500 Arbeitsplätze in 60 Filialen ein. BASF verringert seine Mitarbeiterzahl um 2000 und die Modekette H&M um 800 Personen in Deutschland. Thyssenkrupp hatte sein Sparprogramm schon im November auf 11.000 Stellenstreichungen ausgeweitet.

Ein Unternehmen wie die Commerzbank wurden einst mit Steuermilliarden gerettet. Doch der Staat hat dabei keine stimmberechtigte Anteile am Unternehmen gesichert. Auch hat man bewusst unterlassen, die Hilfen an klare Bedingungen zu knüpfen. Anstatt die Arbeitsplätze zu retten oder den Nutzen des Unternehmens für die Allgemeinheit, sind es die Besitzer und Eigentümer, deren Dividenden und Boni man weiter schützt. Das gleiche Spiel hat man nun auch zuletzt bei der Lufthansa miterleben können. Auch hier kann die Konzernführung munter Kündigungen aussprechen. 29.000 Stellen werden es sein und dies, obwohl der Konzern 9 Milliarden Euro vom Steuerzahler bekommen hat.

Die Wirtschaftskrise durch die Pandemie könnte eigentlich die Chance sein, um über die Hilfen der Steuerzahler endlich mehr Solidarität in die kaltherzigen Konzernführungen zu implizieren. Sie könnte ein Schritt sein, um endlich mehr Wirtschaftsdemokratie zu wagen!

Erkan Dinar, Bundestagswahlkandidat der Partei DIE LINKE im Bundeswahlkreis Ansbach

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